Gedanken zum Evangelium
'Herr zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.' (Joh 6,68)
Gedanken zum Tagesevangelium:
'Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen!'
Täglich, ja oft stündlich müssen momentan schnelle politische Entscheidungen getroffen werden. Das stellt alle Politikerinnen und Politiker vor großen Herausforderungen. Wie verschieden das in den einzelnen Staaten ausfallen kann, ist momentan gut beobachtbar. So manchen Politikern geht es in dieser Krisensituation, die durch Covid 19 ausgelöst wurde, noch einmal zu demonstrieren, wer hier der Stärkere ist, auch wenn sie dabei das Leben der Bevölkerung aufs Spiel setzten. Uns allen ist klar, dass unter solchen Umständen nicht alles glatt läuft. Doch bei allen Beschlussfassungen muss spürbar sein, dass es dabei nicht um politisches Kräftemessen oder um Machtdemonstrationen geht, sondern, dass reine Sachlichkeit und das Wohl des Volkes im Vordergrund steht.
Wie können wir die Versammlung der Hohen Priester und der Pharisäer im heutigen Evangelium verstehen? Sind sie beunruhigt? Fürchten sie ein brutales Vorgehen der römischen Besatzungsmacht? Haben sie Angst vor Autoritätsverlust? Viele Menschen, die Jesus erlebt haben, sind zum Glauben gekommen, weil sie durch seine machtvollen Zeichen gesehen und gespürt haben, dass durch Jesus Gott am Werk ist.
Als die Anhängerschaft Jesu sich immer mehr vergrößert, wird der Hohe Rat einberufen. „Was sollen wir tun?“ Es geht um eine wichtige Entscheidung, in der letztendlich Kaiphas, der derzeitige amtierende Hohepriester, die Entscheidung zu treffen hat. Er hat die Führungskompetenz und die Verantwortung und hat abzuwägen, zu entscheiden. Für ihn gibt es zwei Möglichkeiten: Jesus zu vertrauen, ihm zuzutrauen, dass er, der den Lazarus aus dem Grab holte, auch das Misstrauen der Römer überwindet oder Jesus zu opfern für die Sicherheit des Volkes, für ihre Machtansprüche.
Tagesevangelium vom 04. April 2020:
'In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. Da beriefen die Hohen Priester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln.-Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohen Priester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden. Da beriefen die Hohen Priester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohen Priester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden.' (Joh 11, 45 – 57)
Text: Katharina Mayr-Jetzinger / Bild: Pixabay