Text zum 3. Sonntag in der Osterzeit

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Darin ist die Erfahrung der Jünger angesprochen, die nach der Auferstehung Jesu wieder zur alltäglichen Tagesordnung überzugehen versuchen, aber deren Bemühen, die Netze zu füllen, nicht von Erfolg gekrönt ist. Die leeren Netze oder die leeren Hände stehen für Lebenslagen, wo wenig gelingt bzw. wo wir uns wie gelähmt, leer und ohne Perspektive vorkommen. Dabei denke ich auch immer wieder an die vielen Möglichkeiten unseres kirchlichen Lebens, die derzeit nicht mehr möglich sind und doch so wichtig wären. Leere Hände, leere Netze, weil die Feier der Sakramente nicht oder nur in unbefriedigender Weise erlaubt ist. Leere Hände, leere Netze, weil pfarrliches Leben als Beziehungsgeschehen nur mehr punktuell stattfindet und für mich der jahrelang gewachsene Kontakt zu Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen allen Alters so sehr eingeschränkt ist und vieles, wofür wir in unserer Pfarrarbeit berechtigt dankbar sind, je länger die Krise dauert, wie durch ein zu großmaschiges Netz entgleitet. Ich kann deshalb nur einmal mehr, so wie auch bei meinem ersten Brief an euch, eindringlich zur aktiven Pflege der „Hauskirche“ einladen, zum Denken aneinander und Beten füreinander und auf die kreativen Möglichkeiten und Versuche unsererseits hinweisen, mit euch weiterhin z.B. durch die Videoimpulse fest verbunden zu bleiben!
Das Dichterwort hat allerdings in der zweiten Verszeile noch eine andere Aussage für uns bereit: „... und der Mangel ist Gewinn!“
Die Erfahrung des Mangels, der Wehmut über vieles, was uns derzeit fehlt im persönlichen Umfeld, beruflich und pfarrlich, kann, so meint Bergengruen und so sagt es die Botschaft Jesu, auch eine Chance sein, da gerade dadurch unser Verwiesen-Sein und unsere Hoffnung auf den, der auch dann noch, wenn wir es nicht mehr zu denken und vollbringen vermögen, Netze und Hände füllen wird.
Glauben heißt ja, sich auf den absolut Verlässlichen zu verlassen! (Steindl-Rast)
So wünsche ich uns allen wieder für diese neue Woche langen Atem und ein unbeirrbares Feststehen im Glauben, dass Gott unseren Mangel verwandeln kann und unsere leeren Hände füllen wird!
Wie oft ist mein Netz leer, Herr, meine Hände müde,
mein Kopf schwer und die Augen matt und weh.
Ich sehne mich nach Luft und Licht, nach einem neuen Weg,
und falle doch Tag für Tag in die alten Gleise.
Komm du zu mir, Herr.
Tritt an die Ufer meines Lebens, wo ich sitze und warte.
In der Tiefe meines Herzens gibt es sie,
die Sehnsucht nach dem Leben, nach Freiheit und nach Liebe.
Ich weiß, du wirst kommen, Herr.
Und wenn du kommst, dann gib mir die Gnade,
dass ich dich wahrhaft ansehe.
Öffne mir die Augen, dass ich dich nicht weiterschicke,
müde von der Last des Tages.
Ich will dich ansehen, Herr,
über alle Müdigkeit und Ermattung hinweg,
und will sagen: Auf dein Wort hin, Herr, will ich es wagen.
Und du wirst meine leeren Hände, mein leeres Netz füllen. Leben in Fülle wirst du mir schenken.
Nimm meine Furcht, lass mich dir folgen. – Komm Herr.
-Magdalena Hager-
Im Gebet und in Gedanken mit Euch verbunden
Euer Pfarrer Markus Menner