Die Donabauerkapelle – ein Wahrzeichen der Gemeinde Nebelberg – wurde in den vergangenen Monaten generalsaniert und erstrahlt nun wieder in neuem Glanz. Die Besitzer der Kapelle – Georg und Sieglinde Lauß – haben dieses Flurdenkmal im Zusammenwirken mit heimischen Handwerkern detailgetreu nach alten Bildaufnahmen wieder hergestellt.
Erinnerung an die Franzosendurchzüge
Erbaut wurde die Kapelle von Stefan LAUSS, der von 1791 bis 1823 Besitzer des Donabauernhauses war, als Dank für die Verschonung der Ortschaft Nebelberg im Rahmen der Franzosendurchzüge.
Der französische Feldherr und spätere Kaiser von Frankreich Napoleon der 1., auch Napoleon Bonaparte genannt, brachte über Europa im zu Ende gehenden 18.Jahrhundert Krieg. Große Teile vom heutigen Deutschland, darunter auch Bayern, schlossen sich 1805 den Franzosen an. Österreich wurde zu dieser Zeit von Kaiser Franz II. regiert. Im Sommer 1805 marschierten französische Truppen unter der Führung von General Motier von Bayern her bei uns ein. Am 13. November 1805 schafften es die Franzosen Wien zu besetzen. In den folgenden Jahren bis 1809 waren in den Orten Peilstein, Schlägl, Ulrichsberg, Rohrbach und Kollerschlag immer wieder französische Soldaten einquartiert. Der mündlichen Überlieferung zufolge, soll es dort, wo jetzt die Donabauerkapelle steht, zwischen den eingedrungenen Franzosen und den kaiserlichen Truppen zu einer Kampfhandlung gekommen sein. Die Stelle bot sich aus strategischer Sicht geradezu an, war doch dort die erste Wegkreuzung nach der Grenze zu Bayern. Dass beim Gefecht Soldaten getötet worden sind, ist anzunehmen, wobei diese unter der Kapelle begraben sein sollen. Jedenfalls stellte der Donaubauer nach diesen Ereignissen am Schauplatz vorerst ein Marienbild auf. Es ist anzunehmen, dass das Bild und kurz darauf die Kapelle aus Dankbarkeit errichtet worden sind, weil der Ort Hinternebelberg von Brandschatzungen und Plünderungen verschont geblieben ist. Das Bild von dem die Rede ist, ist von den Besitzern geschätzt und in der Kapelle aufbewahrt worden. Leider fiel das aus dem 18. Jahrhundert stammende Ölgemälde, das die Gottesmutter mit dem Jesuskind darstellte, im Jahre 1979 einem Kunstraub zum Opfer.
Für die Nebelberger Gemeindebevölkerung ist dieses Flurdenkmal ein Wahrzeichen – umso größer daher die Freude über die gelungene Renovierung.
Die feierliche Einweihung der neu renovierten Kapelle erfolgte am Sonntag, 2. August 2009 im Rahmen einer Feldmesse direkt bei der Kapelle. Der gebürtige Nebelberger Pfarrer KsR. Franz Weißenberger zelebrierte die Feldmesse, musikalisch umrahmt wurde diese vom Chor der Sportunion Nebelberg. Die feierliche Einweihung nahm Dechant KsR. Laurenz Neumüller gemeinsam mit Pfarrer Weißenberger vor.